Die Militärregierung veranlasst die Erstellung von Richtlinien für die Arbeit der Kammern, die im November in den „Friedmann-Erlaß“ münden und sich stark am Zustand vor 1933 orientieren, damit auf die Selbstverwaltung setzen und in Grundzügen bereits die heutigen Tätigkeitsfelder der IHK vorgeben. Während in Siegen eine freiwillige Mitgliedschaft durchaus befürwortet wird, zeichnet sich überregional das Modell der Pflichtmitgliedschaft ab. Für die Wahlen zur Vollversammlung werden bereits die drei Wahlbezirke Siegen, Olpe und Wittgenstein festgelegt. Das zerstörte Kammergebäude an der Friedrichstraße wird wieder bezugsfertig. Die IHK stellt hierbei anderen Verbänden Räume zur Verfügung, damit diese möglichst schnell ihre Arbeit wieder aufnehmen können. Im August 1946 übernimmt der Textilkaufmann Albert Ludwig Juncker das Amt des IHK-Präsidenten, das er bis 1952 innehat. In der 2. Jahreshälfte wird die Siegstrecke eingleisig fertiggestellt.